Kontrakturprophylaxe

Was sind Kontrakturen?
Kontrakturen sind Funktions- und Bewegungseinschränkungen von Gelenken. Sie werden zum Beispiel durch Verkürzungen von Sehnen und Muskeln verursacht.
Vor allem langes Liegen (Bettlägerigkeit), tagelanges Sitzen, Lähmungen und falsche Lagerungen begünstigt die Entstehung von Kontrakturen.
Eine Kontrakturenprophylaxe umfasst alle Maßnahmen zur Vermeidung von Kontrakturen.
Schritt für Schritt zur Kontrakturprophylaxe
- Risiko erfassen
- Nicht nur einmalig, sondern in regelmäßigen Abständen evaluieren, sowie nach akuten Ereignissen (Krankenhausaufenthalt oder ähnliches)
- Beratung (Beratungsbogen oder ähnliches)
- Beratung des Patienten / Bewohners sowie seiner Angehörigen zu den erkannten Risikofaktoren.
- Planung von Maßnahmen (Maßnahmenplan)
- Maßnahmen werden Patienten-/ Bewohnerbezogen geplant und sind auf die bestehenden Risikofaktoren abgestimmt.
- Durchführung von Maßnahmen
- Evaluation und eventuelle Anpassung der Planung
Was für Formen gibt es?
- Beugekontraktur
- vor allem an Knie- und Hüftgelenken
- Strecken der Extremität ist nicht möglich, bzw. eingeschränkt
- Streckkontraktur
- Zum Beispiel der Spitzfuß
- Rotationskontraktur
- Bei Verdrehung eines Gelenkes
Welche Risiken für Kontrakturen gibt es?
Hier einige beispielhafte Risiken für Kontrakturen:
- Bewegungseinschränkungen (zum Beispiel durch einen Gipsverband)
- Mobilitäteinschränkungen
- Bettlägerigkeit
- Langes Sitzen im Rollstuhl
- Lagerungen (jede Art von Lagerung führt langfristig zu Kontrakturen)
- Lähmungen
- Polyarthritis
- Bewusstseinstörungen
- Schonhaltung (zum Beispiel bei chronischen Schmerzen)
- Erkrankungen des Nervensystems (zum Beispiel Multiple Sklerose)
Was gibt es für Maßnahmen?
Es gibt viele Maßnahmen zur Kontrakturprophylaxe, diese müssen individuell auf die bestehenden Risikofaktoren ausgewählt werden, hier zu einige beispielhafte Maßnahmen:
- Mobilisation
- Eigenbeweglichkeit fördern
- Physiotherapie
- Motivation zur Bewegung schaffen
- Bewegungungsübungen der gefährdeten Gelenke mehrmals täglich:
- aktiv: Bewohner / Patient führt die Übungen selbstständig durch
- assistierend: Bewohner / Patient führt selbstständig Übungen durch, Pflegekraft unterstützt
- passiv: Übungen werden durch das Pflegepersonal durchgeführt
- resistiv: Bewohner / Patient arbeitet gegen einen Gegendruck
- Lagerung
- So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!
- Lagerungsmittel individuell auswählen
- Gelenke wenn möglich in physiologischer Funktionsstellung lagern
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Weiterführende Literatur zur Kontrakturprophylaxe
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- Repschläger, Marion (Autor)
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- Huhn, Siegfried (Autor)
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